Nachlese von Sonntag, 08.05.2022: "Warum warten, denn das Gute ist schon da!" Kleiner Praxis-/Schusstest mit der GLOCK 17 Gen.5 (Artikel-Nr. 5.8369)
Da die neue, ursprünglich für Mitte Mai 2022 angekündigte GLOCK 17 Gen.5 Diabolo (Artikel-Nr. 5.8403) offenbar erst gegen Anfang Juli d.J. auf dem freien Waffenmarkt erscheinen wird, habe ich mir zwischenzeitlich das parallel angebotene Schwestermodell im cal. 4,5 mm Stahl-BB besorgt. Auch diese CO2 Blowback Kurzwaffe ist - aus meiner Sicht - in der deutschsprachigen YT-Szene etwas unterbelichtet. Die Airsoft-Fangemeinde ist da mit der cal. 6,0 mm GBB Version offenbar etwas aktiver.
Well, um es gleich vorweg zu nehmen: obwohl ich anfangs etwas skeptisch war, habe ich den Einkauf der GLOCK 17 Gen.5 keineswegs bereut, denn das hübsche Gerät bringt eine ordentliche Portion Spaß ins heimische Wohnzimmer. Die Pistole hat einen knackigen Blowback (vergleichbar mit dem der WALTHER P38) und liefert auf Anhieb sehr gute Schussergebnisse. Bei meinem Exemplar ist die Präzision und Durchschlagskraft tatsächlich sogar besser als bei diversen GLOCK Modellen der Generation 3 und 4. Besonders positiv überrascht war ich von der Ausdauer: mit der Waffe sind deutlich mehr als 90 Schuss pro 12g CO2-Kapsel möglich. Und das voll verwertbar! Für eine starke CO2 Blowback-Kurzwaffe finde ich das echt beeindruckend!
Glock 17 G5 Seite links.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Glock 17 G5 Seite rechts.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Auch das Handling ist absolut OK: die Waffe ist leicht, ausgesprochen führig und sehr gut ausbalanciert. Das Gewicht liegt knapp unterhalb des scharfen Modells. Lange Visierlinie und weiße Punkte erleichtern das Zielen.
In Sachen Authentizität steht die GLOCK 17 Gen.5 im Vergleich zur Gen.4 - mein persönliches GLOCK Referenzmodell - allerdings hinten an: das Gerät besitzt mehrere Fake-Bedienungselemente (Demontage-Riegel sowie rechter Schlittenfanghebel sind lediglich Attrappen) und nur eingeschränkten Funktionsumfang (ad hoc nicht zerlegbar, kein MBS, Endkappe und Visierung fest verbaut, halbherziger Repetierweg, Magazinauswurfknopf AFAIK nicht umsetzbar). Desweiteren findet der pedantische GLOCK-Fan einige optische Abweichungen zum scharfen Vorbild (keine Front Serrations, keine Tenifer-Metallveredelung, Kimme mit weißen Punkten statt lumineszierendem "U" aus Tritium. Ich für meinen Teil bin da jedoch sehr viel entspannter.
- Die Verarbeitung und Materialauswahl der Waffe lässt eigentlich keine Wünsche offen. Im Gegensatz zur UMAREX 9mm P.A.K. Version sind keine klaffenden Spaltmaße erkennbar. Die Farbe und Textur von Schlitten und Polymer-Griffstück sind m.M.n. sehr gut aufeinander abgestimmt und wirken recht edel. - Die angegebenen 18 Stahl-BB's werden vom einreihigen All-In-One-Magazin ohne Probleme verdaut. Der Zubringer läßt sich in unterer Ladeposition komfortabel fixieren. Die BB's werden von oben eingefüllt und verweilen leicht versetzt untereinander im Munitionskanal. - Das Verschießen von Blei-BB's ist nur bedingt möglich: es treten desöfteren Störungen beim Weitertransport im Munitionskanal auf. Verantwortlich dafür ist die Kante zwischen Magazin-Body und Magazin-Kopf. - Die 12g CO2-Kapsel wird über das im Lieferumfang enthaltene, Wingun-typische Sechskant-Tool via Madenschraube arretiert und anschließend sauber angestochen. - Der Abzug arbeitet etwas hakelig. Der Vorzugsweg kriecht in mehreren Etappen. Ursache ist die technische Realisation der BB-Vorlade am Magazinkopf. Eine ähnliche Abzugshaptik ist mir von der WALTHER P38 oder HECKLER&KOCH VP9 in Erinnerung. Mit etwas Silikonöl arbeitet der BB-Transport aus dem Magazin deutlich angenehmer. - Die GLOCK 17 Gen.5 produziert einen brutal satten Knall bei Schussabgabe. Mit frischer CO2-Kapsel bläst Dir mitunter ein kühler Fahrtwind ins Gesicht. - Aus einer Distanz von 5,0 Metern schießt die GLOCK 17 Gen.5 bereits out-of-the-box präziser als die Gen.4, die für ihre Tiefschüsse bekannt ist. Einen Vergleich mit dem GLOCK 17 Gen.3 Hybridmodell (Diabolo/BB) braucht die Gen.5 ebenfalls nicht zu scheuen. Im Gegenteil: obwohl technisch vermeintlich unterlegen (Lauf glatt, Lauflänge 103mm), sind Streukreis und Trefferlage besser als bei der Gen.3 (Lauf gezogen, Lauflänge 113mm). - Die GLOCK 17 Gen. 5 ist eine führige und gut ausbalancierte Waffe. Das geringe Gewicht erlaubt einen ermüdungsfreien Umgang mit dem Gerät. Der blechern klappernde Schlitten ist ein Indikator für eine Wingun Produktion. - In der Endphase der CO2-Kapazität hat man den Eindruck, als reduziere die Waffe sukzessive den Blowback, um noch ein paar verwertbare Schüsse zu Pappe zu bringen. In der Tat erreicht die GLOCK dadurch eine ungeahnte Ausdauer von mehr als 90 voll verwertbaren Schüssen ... mein persönlicher Rekord unter den CO2-Blowback Kurzwaffen im cal. 4,5mm Stahl-BB.
(5) Mein persönliches Fazit
Für mich persönlich ist die GLOCK 17 Gen.5 unterm Strich eine große positive Überraschung und gehört damit in die Top Ten der CO2 betriebenen Blowback Kurzwaffen im cal. 4,5mm Stahl-BB. Die Schussergebnisse und die ausdauernde CO2-Kapazität prädestinieren die Waffe als reales Arbeits- und Trainingsgerät. Dabei ist der Spaß garantiert. Das Gerät scheint darüberhinaus auch recht robust zu sein. Nach nunmehr rund 500 Schuss sieht das Ding immer noch aus wie am ersten Tag. Äußerlich sind bisher keine Kratzer, Schleifspuren oder sonstigen Defekte erkennbar. Das ganz aus Metall konstruierte Magazin arbeitet bis jetzt sehr zuverlässig, ebenso der Verschluss samt Abzugsmechanik. Insofern kann man das feine Gerät durchaus begeisterten Freizeit-, Action- und Hobby-Schützen empfehlen. Hohe Zuverlässigkeit, einfache Handhabung und maximale Leistung machen das Gerät auch für Einsteiger interessant, die ein schnelles Erfolgserlebnis suchen. Dem fachkundigen Sammler und GLOCK-Fan wird die Waffe wahrscheinlich nur ein müdes Lächeln entlocken. Aufgrund einiger Fake-Elemente und der im Detail abweichenden Optik ist der Abstand zum scharfen Originalmodell wahrscheinlich zu groß. Wie bereits erwähnt, bin ich persönlich dahingehend weniger streng und finde die GLOCK so völlig OK. Bei einem Anschaffungspreis von 130,- € darf man da auch echt nicht meckern.
Euch allen ein schönes Wochenende. Have fun & Feuer frei!
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Bild 1: Diabolo- und Konservendose sind kein Hindernis und werden von der GLOCK Gen.5 komplett zerstört. Aus 5 Meter Entfernung wird die jeweilige Blechwand mit Leichtigkeit durchsiebt. Jedes Objekt wurde insgesamt 16-mal beschossen. Auf dem Bild kann man die Ein- und Austrittslöcher erkennen. Mit einer Lauflänge von 4.06" entwickelt die GLOCK eine enorme Power.
Bild 2: Auch der obligatorische Kronkorkenbeschuss aus 5,0 Metern Entfernung zeigt seine Wirkung. Hier sind auch Durchschüsse möglich. Mir fällt auf, daß ich quasi jeden Schuss fleck im Ziel versenke ... das war bei der BERETTA M9A3-FM keineswegs so. Durch das höhere Gewicht der BERETTA fängt bei mir nach spätestens 10 Sekunden das Zittern an.
Bild 3: GLOCK 17 Gen.5 (CO2 Blowback cal. 4,5mm Stahl-BB) und GLOCK 17 Gen.3 (CO2 Blowback cal. 4,5mm Diabolo/BB inkl. 14mm Linksgewinde) ... beide im GLOCK Koffer.
Bild 4: Meine persönlichen Schussergebnisse mit der GLOCK 17 Gen.3 (gleiche Distanz von 5,0 Metern). Das Ding streut bei mir wie eine Gießkanne ... obwohl technisch vermeintlich besser, sind Streukreis und Trefferlage nicht wirklich akzeptabel. Ich persönlich bekomme diesen wilden Hengst nicht kontrolliert.
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Nachtrag: die GLOCK 17 Gen.5 im Vergleich zur Heckler&Koch VP9
Da ich in meinem ersten Posting zur GLOCK 17 Gen.5 die H&K VP9 in Punkt (4) bezüglich Abzugsverhalten erwähnt hatte, kam mir die Idee, beide Geräte nochmal genauer miteinander zu vergleichen, denn rein zufällig liegt die H&K VP9 in meinem Schrank.
Bild 1: Die Heckler&Koch VP9 im cal. 4,5mm Stahl-BB (Artikel 5.8344) fügt sich eigentlich auch nicht so recht in mein persönliches Beuteschema, da sie ebenso wie die GLOCK 17 Gen.5 über viele Fake-Bedienelemente verfügt. Aber egal. Ich finde die VP9 rein optisch sehr sexy und daher darf sie bleiben
Bild 2: Technisch gesehen, sind sich die Magazine der GLOCK 17 Gen. 5 und der H&K VP9 sehr sehr ähnlich (beides All-In-One Magazine in FM-Ausführung, gleiche mechanische Vorlade am Magazinkopf, beide 18 Schuss Kapazität, einzig der Magazin-Schuh der GLOCK trägt ein Logo und ist verschiebbar).
Bild 3: Hier exemplarisch ein paar Schussergebnisse mit meiner H&K VP9. Das Ding produziert auf einer Entfernung von 5,0 Metern tendenziell nach Süd-West ausgerichtete Treffer auf der 17x17 Ringscheibe.
Bild 4: Das letzte Photo zeigt einen Vergleich zwischen GLOCK 17 Gen. 5 (links) und H&K VP9 (rechts). In beiden Fällen wurden H&N Präzisions-Rundkugeln (Blei-BB's cal. 4,4mm) verschossen. Hier zeigt sich auch die höhere Power der GLOCK 17 Gen.5 auf einer Distanz von 5,0 Metern. Die H&K VP9 zeigt sich im wahrsten Sinne des Wortes tief beeindruckt von den H&N Blei-BB's (Gewicht 0,5 g) und macht auf gleicher Distanz leider schlapp.
OK. Soweit sogut. Dann noch ein schönes Rest-Wochenende
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Zitat von Micky im Beitrag #3Die Heckler&Koch VP9 im cal. 4,5mm Stahl-BB (Artikel 5.8344) fügt sich eigentlich auch nicht so recht in mein persönliches Beuteschema, da sie ebenso wie die GLOCK 17 Gen.5 über viele Fake-Bedienelemente verfügt. Aber egal. Ich finde die VP9 rein optisch sehr sexy und daher darf sie bleiben
Die VP9, wie auch die Glock aus der Airsoft-Fraktion (zumindest die vom Hersteller VFC) sind diesbezüglich extrem nah am Original - da hat alles die Funktion, die es haben soll! Zudem ist sie eine der ergonomischsten Pistolen,die ich kenne und es liegen bei der VP9 sämtliche je drei Alternativdicken der Griffschalen"aufdoppelungen" mit bei (hinten und jeweils an den Seiten) Und sie hat einen schönen, knackigen Rückstoß. Auch die Länge des Schlittenweges bis zum Schlittenfang entspricht exakt dem Original. Und das Zerlegen funktioniert ebenfalls auf die gleiche Weise wie bei den Originalen. Original: server_ergebnis.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) meine VFC: H&K-VP9_Links_LL_02.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) H&K-VP9_Rechts_LL_02.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die geringe Durchschlagsfähigkeit der Airsoft mit gerade mal 1,1 Joule schreckt ja manchen Plinker ab - aber mich fasziniert im Gegensatz zur ballistischen Kurve der Blei- oder Stahlmunition auch die HopUp-Funktion bei den Airsofts, bei der die Kugel mit einen Rückwärtsdrall versehen wird, der einen ähnlichen Effekt wie bei einem Flugzeugflügel aufweist und Auftrieb erzeugt. Bei der Anfangsgeschwindigkeit wirkt sich das noch nicht so stark aus, aber je langsamer die Kugel wird, desto mehr Auftrieb bekommt sie. Ist das System richtig eingestellt, dann fliegt die Kugel über die gesamte Fluglänge bis zum Ziel auf einer schnurgeraden Linie! Bei der Gen5-Version der Glock lässt sich das System sogar durch drehen einer Schraube unter der vorderen Lauföffnung sofort nachjustieren. Und der Schlittenfang wirkt dort beidseitig und der Schlitten kann (auch bei der VP9) von beiden Seiten aus wieder ausgelöst werden.
Ich hab eine Raffica von Tokyo Marui, die schießt auf 20 Meter präzise in einem 6 cm Kreis - und das, obwohl sie nur 0,5 Joule hat und deshalb sogar in Vollauto schießen kann! Für eine Pistole gar nicht so schlecht! Das ist allerdings eine AEP, also mit elektropneumatischem Antrieb. Die Airsoftpistolen sind also auch auf mittlere Distanzen präzise und es macht genau so viel Spaß, mit denen auf Zielscheiben zu schießen. (Allerdings gibt es auch in der Airsoftfraktion manche Gießkanne...)
Die Airsoftkugeln gibt es ja auch in phosphoreszierenden Versionen - werden die durch einen sog. Tracer geschickt - also eine Röhre, in der die Kugel beim Durchpassen von mehreren Reihen extrem heller LED´s angeblitzt wird (verborgen in einem Schalldämpfer), dann kann man die Flugbahn der Kugel genau erkennen - zumindest in dämmriger Umgebung, aber es geht speziell mit den grünen (die heftiger auf die Tracer-LED´s reagieren) auch generell in Innenräumen, speziell bei sog. CQB-Wettkämpfen. Die neusten Tracer erzeugen sogar noch zusätzlich ein Mündungsfeuer durch drei LED´s am Laufende. Speziell bei CO² oder GasBlowback wird dabei bei schneller Schussfolge der "Dampf" der austretenden Treibgase beleuchtet, was einem Mündungsfeuer täuschend ähnlich sieht! Das sind alles Benefits, die das Realismusgefühl und den Spaß deutlich verstärken können! Wenn man mal eine Firehawk HC aus der Hüfte geschossen hat und einfach aufgrund der Leuchtspur die Waffe exakt aufs Ziel nachführen kann, dann hat das auch was!
Mir ist von der Sammlerseite her die Detailgenauigkeit eigentlich am wichtigsten. Und die Präzision in der Treffergenauigkeit rangiert mir dann unabhängig von der Kugelart vor der Durchschlagskraft. Dafür gibt es ja noch andere Modelle im T4E-Bereich, die schon ordentlich zünden können.
13.05.2022 12:00 (zuletzt bearbeitet: 27.05.2022 00:13)
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umsetzbar). Desweiteren findet der pedantische GLOCK-Fan einige optische Abweichungen zum scharfen Vorbild (keine Front Serrations, keine Tenifer-Metallveredelung, Kimme mit weißen Punkten statt lumineszierendem "U" aus Tritium. Ich für meinen Teil bin da jedoch sehr viel entspannter. 
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