Da sich das Projekt dem Ende neigt, möchte ich euch hier noch mal den gesamten Werdegang des Gewehres zusammengefasst präsentieren.
Zunächst habe ich ein gut erhaltenes Exemplar günstig ersteigert.
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Aber...
Die Problematik: Transportschäden. - Endanschlag des Spannhebels gebrochen - Griff am Verschluss gebrochen - leichte Beschädigung der Abzugsmechanik, noch funktionsfähig aber bleibt hinten stehen
Dann kam noch ein weiterer Defekt hinzu. Das Ventil hat plötzlich keinen Druck mehr in den Lauf abgegeben. Also der Druck wurde aufgebaut und auch gehalten aber das Schlagstück prallte auf den Ventilstößel ohne das Ventil öffnen zu können. Zudem war zu viel Öl in der Kompressionskammer, wenn man den Kolben leicht hin und her bewegt machte es richtige "Schmatzgeräusche".
Über Ersatzteile brauche ich mir keine Gedanken machen, es kommt noch ein zweites, besseres Exemplar dazu und aus zweien wird eins.
Dennoch wollte ich das gute Stück mal zerlegen. Nun hab ich oft Warnungen gelesen, das 2001 wäre sehr kompliziert aufgebaut und es würde Stunden in Anspruch nehmen es zu zerlegen.
Ich lache mich kaputt, ganz ehrlich. Das Ding ist modular aufgebaut. Man kann immer nur 2-3 Schrauben lösen und ein Teil abnehmen. Dahinter werden dann die Schrauben vom nächsten Teil freigegeben. Was soll man denn da falsch machen? Zwei Schrauben lösen, nur lösen nicht ganz raus drehen, und man kann schon die komplette Abzugseinheit abnehmen. Dann eine Schraube um die komplette Verschlussmechanik im ganzen zu demontieren. Zwei Schrauben um die 11mm Schiene und damit den Verschluss selbst zu demontieren. Dann arbeitet man sich weiter nach vorne vor. Das ist absolut simpel und selbsterklärend. Das ist in 30min machbar. Mit Dichtungswechsel, säubern, Ölen und Zusammenbau kommt man vielleicht höchstens auf anderthalb Stunden wenn man alles da hat und es am Stück durchzieht.
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Jetzt sind da nur noch zwei Schrauben, dann könnte ich die komplette Kolbenmechanik nach vorn raus ziehen. Aber diese Schrauben sind verdammt fest, bekomme ich nicht gelöst. Bevor ich die rund mache, löse ich lieber zwei S-Ringe und Bolzen und trenne damit Kolben und Spanngestänge. Dann kann ich den Kolben nach hinten raus ziehen.
Auf jeden Fall war da wirklich zu viel Öl drin.
Dass das Ventil nicht mehr geöffnet hat lag an der Dichtung, die hat sich zerlegt und das Ventil verstopft.
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Dann kam Nummer 2 dazu und ich konnte aus beiden Gewehren die besten Teile raus suchen.
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Mit dabei, ein schöner dunkler Nussbaumschaft.
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Und ein funktionierendes Ventil war auch dabei, das war das wichtigste.
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Nach und nach ist wieder ein ganzes Gewehr mit einer phänomenal konstanten V0 von 166m/s geworden.
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Im Nachgang hab ich noch rausgefunden dass da Gewichte im Schaft versteckt sind. Eins hinter der UIT-Schiene unterm Schaft und eins hinter der Schaftkappe.
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Die 500g hab ich gleich entfernt, das Gewehr wird später noch schwer genug.
Nun packte mich wieder eine alte Angewohnheit, nämlich lackierte Schäfte mit besonderer Maserung zu polieren bis man sich drin spiegeln kann. Sicherlich Geschmackssache, aber so kommt das Holz gleich viel besser rüber.
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Und bevor euch noch das Scroll-Rad von der Maus abfällt mache ich hier erst mal einen Cut und schreibe morgen weiter.
Als ich den Schaft poliert habe, hab ich auch gleich die UIT-Schiene poliert. Das Alu ist mit den Jahren ganz schön oxidiert, aber sieht wieder aus wie neu.
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Dann war das Gewehr eigentlich vom Grundaufbau her fertig und Schussbereit. Mangels vernünftiger Montagen musste ich für die ersten Schusstests erst mal ein kleines China-ZF drauf setzen.
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Ein grauenhaftes Glas, aber auch damit ließ sich die Präzision zumindest grundlegend testen.
Hier ein paar Schussbilder auf 10m aufgelegt vom einstellen.
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Und 10m freistehend, 10 Schuss:
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Dann hab ich mal alles an Montagen rausgekramt was ich noch zu liegen hatte und konnte das Hawke Airmax 8-32x50 AMX montieren.
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Das war noch nicht optimal. Das Glas war so weit wie möglich vorne, aber der Augenabstand reichte noch nicht, es musste noch weiter vor. Zudem musste ich irgendwie den Verschluss überbrücken. Die Mechanik hat zwar nicht gestört, allerdings bekommt man bei einer so tiefen Montage kaum ein Diabolo in den Lauf gefummelt. Außerdem fehlte auch noch die Vorneigung.
Ich hab lange nach einer Lösung gesucht, aber die einzige Schiene die alle Probleme auf einmal gelöst hätte ist leider nicht mehr erhältlich.
Ich musste also improvisieren, mit teurem Match-Zubehör. Eigentlich eine Montageerhöhung mit Rückverlagerung für Diopter beim Auflageschießen, nur andersrum montiert damit ich mehr Platz nach vorn bekomme. In der Höhe und Länge ist diese kleine Schiene variabel verstellbar, dadurch auch verdammt teuer... Dann kam noch eine UTG Schiene wegen der Vorneigung drauf. War nicht ganz billig, aber nun ist es hoch genug über dem Verschluss um noch bequem die Dias in den Lauf zu bekommen und das Glas ist weit genug vorne, so dass der Augenabstand jetzt auch passt. Jetzt fängt der Rattenschwanz aber an... nun ist das Glas so hoch dass ich auch mit der Schaftbacke noch höher muss. Die ist aber schon voll ausgefahren. Da brauche ich längere Stellschrauben.
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So hohe Montagen mag ich eigentlich nicht, aber hier geht es nicht anders.
Soweit der aktuelle Stand. Als nächstes wird der Laufmantel gekürzt, ein SD-Adapter von Rowan-Engeneering und ein Weihrauch SD verbaut. Der Hamster wird momentan von BMS Precision angefertigt und sollte in zwei Wochen bei mir ankommen.
@PR90 , da hast Du ganze Arbeit geleistet und Dir ein wirklich schönes Gewehrchen neu geschaffen. Meine Hochachtung! Die Schussergebnisse sprechen ebenfalls für sich. Vor allem, wenn man selber Hand angelegt hat, ist man auf das Endergebnis besonders stolz. So geht es mir auch immer, wenn eines meiner Projekte sein Finale findet;-)
Gruß der Doc
Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht! Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!
―Bertolt Brecht-
Wer sich "Impfen" lässt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!
Danke Doc, aber warte mal ab. Die Kleine ist noch lange nicht fertig.
Heute hab ich festgestellt dass das ZF schwingt. Die Aluschiene ist einfach zu dünn für so ein schweres ZF. Ich musste die Schiene also irgendwie abstützen. Im Lieferumfang der Schiene war noch ein kürzerer Trägerblock. Den hab ich einfach mal mit angeschraubt, aber dieses kurze Stück 11mm Schiene vor dem Verschluss ist so kurz dass der Block halb in der Luft hängt. Abschleifen wollte ich von einer 100€ Schiene eigentlich nichts... Ich glaube ich lasse es erst mal so. Lieber die Dias schwer rein bekommen als eine ständig veränderte Trefferlage.
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Die Schaftbacke hab ich auch noch höher bekommen, passende Schrauben lagen noch hier rum und ein paar Unterlegscheiben waren auch schnell gefunden. Die ersetze natürlich noch durch Distanzhülsen aus Carbon.
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Den SD-Adapter hab ich nun ja auch schon bekommen und wollte sehen ob der auch vernünftig auf dem Lauf sitzt. Also Laufmantel ab, Adapter drauf und Schalli dran. Geile Optik.
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Ob ich das so lasse? Vielleicht lieber ein Laufmantel aus Carbon statt den originalen zu zersägen? Mal sehen...
Die Präzision passt auf jeden fall. Hier noch ein Schussbild auf 10m im FT-Sitz geschossen. Ein Schuss pro Spiegel.
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Bei einer 15er Hitzone wären alle Ziele gefallen.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Hamster. Der wird dann auch noch leicht umgebaut. Das Verstellteil ist aus Alu, das passt gut zur Optik des Gewehres. Die mitgelieferte Auflage wird jedoch aus schlichtem schwarzen Kunststoff sein.
So, nun ist auch die Vorderschafterhöhung endlich angekommen. Also das Rink-Schiffchen dran und ab damit ans Gewehr. Das Holz hab ich noch etwas nachbehandelt, Rink macht das ziemlich hell. Mit einer Möbelpolitur die dunkle Pigmente enthält hab ich das Holz dunkler gemacht.
Dunkles Nussbaumholz und helles Aluminium, passt doch perfekt zum Gewehr.
Mega geil das Gerät. Sieht absolut hammer aus. Hast Dir ein wahres Schmuckstück geschaffen.
Gruß der Doc
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―Bertolt Brecht-
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Als eifriger Bastler und Perfektionist, findet man immer noch etwas, dass detail-verbesserungswürdig ist;-) So geht es mir meist immer
Gruß der Doc
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―Bertolt Brecht-
Wer sich "Impfen" lässt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!
Auf jeden Fall muss der Schaft ergonomisch noch etwas Feintuning bekommen und das ZF muss doch noch etwas weiter nach hinten. Unter der Schaftbacke hab ich jetzt noch Unterlegscheiben die ich durch Carbon-Hülsen ersetzen möchte. Und ein anderes Parallaxerad lasse ich mir noch anfertigen, am besten eins das exzentrisch gelagert ist. Im Moment fehlt mir nur gerade die Zeit mich damit zu beschäftigen. Und dann hat das Anschütz 380 ja eigentlich Priorität. Das muss ich nächsten Monat zur Winter-Challange fertig haben. Im März ist dann Hessen Open angesagt, im Mai die Europameisterschaft in Belgien und im Juni die Weltmeisterschaft in Polen, wenn alles klappt. Also jetzt steht erst mal HFT im Vordergrund.
Die Session neigt sich dem Ende, nun hab ich Zeit gefunden weiter an der 2001 zu arbeiten.
Zitat von PR90 im Beitrag #4Heute hab ich festgestellt dass das ZF schwingt. Die Aluschiene ist einfach zu dünn für so ein schweres ZF. Ich musste die Schiene also irgendwie abstützen. Im Lieferumfang der Schiene war noch ein kürzerer Trägerblock. Den hab ich einfach mal mit angeschraubt, aber dieses kurze Stück 11mm Schiene vor dem Verschluss ist so kurz dass der Block halb in der Luft hängt. Abschleifen wollte ich von einer 100€ Schiene eigentlich nichts... Ich glaube ich lasse es erst mal so.
Jetzt hatte ich aber doch die Nase voll von der Fummelei und hab den kleinen Trägerblock gestern mal an den Schleifbock gehalten.
Die Ecke die beim laden stört hab ich weg geschliffen und die Vorderseite schräg angeschliffen damit der Block weiter auf die Schiene geht. Dann hab ich den Augenabstand gleich noch justiert und siehe da, jetzt schließt die vorgeneigte UTG-Schiene auch bündig mit der Gehmann-Schiene ab. Nichts wackelt, nichts schwingt, alles bombenfest.
Jetzt nur noch zwei Carbonrohre fertig machen für die Schaftbacke, damit die provisorischen Unterlegscheiben endlich mal weg kommen.
PR90
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16.11.2018 22:47
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